Jürgen Wulf
- Jahrgang 1941, Berufspädagoge im Bereich Bautechnik, Hamburg
- ausgehend von der Baukeramik seit 1975 zunächst Beschäftigung mit
Gefäßkeramik und heute vorwiegend mit Skulpturen
- als Keramiker Autodidakt,
- starke Prägung durch die Glasuren und Gefäße von Bernhard Leach und die
Skulpturen von Jean Arp
- in den letzten Jahren Experimentieren mit unglasierten
Steinzeugoberflächen
seit 1980 eigene Werkstatt in Hamburg-Farmsen
seit 1984 jährliche Werkstattausstellungen
seit 1985 Gruppenausstellungen in Hamburg und Norddeutschland
Oktober 2005 artist in residence im International Ceramics Studio in
Kecskemét/Ungarn,
Okt 2009 Einzelausstellung in „Atelier 98“ in Hamburg-Mundsburg
2011 und 2012 Ausstellungen in Leipzig und Taucha bei Leipzig
2014 bis 2019 Beteiligung an Ausstellungen im Wellingsbütteler Torhaus,
Rellinger Rathaus, Galerieka/Hamburg-Eppendorf,
Alsterart/Poppenbüttel, Reinbeker Schloss
und Bramfelder Kunstpassage
http://lupusceramicus.tumblr.com/
http://viewer.fotokasten.de/fbceEKBa98
zu meiner Arbeitsweise:
Die Skulpturen entstehen bei mir sehr langsam - manchmal über mehrere Wochen – und in diesem mühsamen Prozess werden handwerkliche Regeln (Lufteinschlüsse, Trockenzeiten, homogene Zusammensetzung des Tons) häufig vernachlässigt. Das kann zu Zerstörungen im Brand führen. Deshalb fertige ich in der Regel vom ungebrannten Prototyp eine Gipsform, die den erreichten Zustand sichert. Das hat auch den Vorteil, dass misslungene Brände leichter verschmerzt, Variationen der gleichen Form ermöglicht und verschiedene Glasuren ausprobiert werden können.
Die glasierten Stücke werden im Elektroofen bei ca. 12000 C oxidierend gebrannt.
Bei der Gestaltung meiner Skulpturen lasse ich mich natürlich in erster Linie von der Anatomie der Vorlage leiten. Daneben muss aber auch der Eigenschaft des Materials Rechnung getragen werden. So verbietet die Keramik wegen ihrer Zerbrechlichkeit zartgliedrige Formen, wie sie beim Holz oder Metall möglich wären.
Daraus folgend sind dann auch Natursteine in ihren vielfältigen Formen und Oberflächen meine natürlichen Vorbilder und Ideengeber und leiten mich wie von selbst zur Reduktion der Form. Die Abstraktion ist dann nur noch der Endpunkt dieses eingeschlagenen Weges.
So sehr ich die zerklüfteten Oberflächen gebrochener Steine schätze, mit ihren Scharten und Riefen, Spitzen und scharfen Kanten, - der Verführung eines vom Wasser geglätteten Kiesels kann ich mich nicht entziehen. Seine Kurven und Rundungen haben einen sinnlichen Reiz, die oftmals an menschliche Formen gemahnen. Und so freut es mich immer wieder, wenn ich erlebe, wie Besucher die Krümmungen der Oberfläche von Skulpturen oder auch Gefäßen mit den Fingerkuppen nachzeichnen.